Die Holzfenster richtig einstellen

Die Holzfenster richtig einstellen: So geht es!

Holz ist ein lebendiges Naturmaterial – auch im Fensterrahmen verbaut, quillt und schwindet es je nach Temperatur und Luftfeuchte. Darum wird ein ehemals gut schließendes Holzfenster nach ein paar Jahren manchmal zum Problemfall: Plötzlich klemmt es beim Öffnen, der Fensterflügel hängt schief und vielleicht strömt ein kalter Luftstrom durch eine Ritze in den Raum. Spätestens jetzt wird es Zeit, das Fenster wieder neu zu justieren.

Zuerst die Scharniere auf Mängel überprüfen

In manchen Fällen liegt es auch hauptsächlich am Eigengewicht des Fensterflügels, dass das Fenster ein wenig «aus den Fugen» gerät. Irgendwann geben die Scharniere dem Gewicht nach, sie altern und verziehen sich. Darum ist es zunächst wichtig, zu überprüfen, ob die Metallelemente noch funktionstüchtig sind und sich nicht verformt haben oder gelockert haben. Defekte Scharniere müssen ausgetauscht werden, denn hier hilft auch kein Einstellen mehr. Intakte, locker sitzende Beschläge schrauben Sie einfach wieder fest, insofern der Untergrund es zulässt. Wenn das Holz unter dem Scharnier beschädigt ist, steht eine Reparatur durch den Fachmann an.

Die Scharniere am Holzfenster einstellen

Sind die Scharniere intakt, stellt das Nachjustieren der Fenster zumeist kein Problem dar. Moderne Holzfenster lassen sich in der Regel mit einem einfachen Inbusschlüssel, einem Maulschlüssel oder mit dem Kreuzschraubenzieher einstellen. Dafür finden Sie zunächst heraus, aus welchem Grund das Fenster nicht mehr richtig schließt, um entsprechend korrigieren zu können. Diese Möglichkeiten gibt es:

– zu geringer Anpressdruck beim Schließen

– Fensterflügel sitzt in falscher Höhe

– Fensterflügel sitzt seitlich verschoben

Schauen Sie sich die Verstellmöglichkeiten genau an. Finden Sie heraus, welcher Beschlag justiert werden muss und welches Werkzeug Sie hierfür benötigen. Das Einstellen des Holzfensters erfolgt dann schrittweise, indem Sie die Einstellschrauben Stück für Stück drehen. Zwischendurch überprüfen Sie immer wieder, ob das Fenster nun wieder richtig «sitzt». Vielleicht müssen Sie noch ein weiteres Scharnier verstellen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Stimmen Sie die Justierung fein ab, dafür benötigen Sie Geduld und Fingerspitzengefühl.

Holzfenster ohne verstellbare Scharniere

Einige ältere Holzfenster besitzen keine Verstellmöglichkeit an den Scharnieren, dies erfordert eine andere Herangehensweise. Arbeiten Sie mit zwei Personen und richten Sie den wahlweise ein- oder ausgehängten Fensterflügel so aus, dass Sie die optimale Position der Scharniere bestimmen können. Korrekturen nehmen Sie vor, indem Sie Unterlegscheiben verwenden, die Scharniere vorsichtig mit dem Hammer in eine Richtung klopfen oder das Flügel-Ecklager versetzen. Lockere Scharniere müssen wieder befestigt werden, mit einem schräg eingeschlagenen Nagel lassen sie sich häufig etwas verschieben. Das komplette Versetzen der Beschläge bietet sich bei besonders großen Ungenauigkeiten an, eventuell müssen zur Abdichtung auch die Dichtgummis erneuert werden. Diese Arbeiten sind von Laien nicht ganz leicht zu bewerkstelligen, eine Fachfirma wird das Problem schneller in den Griff bekommen.

Schäden am Holzfenster effektiv vorbeugen

Denken Sie daran: Je besser Ihr Holzfenster gegen Witterungseinflüsse geschützt ist, desto weniger wird es sich verziehen. Eine regelmäßige Anstricherneuerung sowie einfach anklippbare Flügelup® – Profile auf den Wetterschenkeln, die mit einer Gummilippe zur Fensterscheibe hin abdichten, dämpfen die Auswirkungen der Bewitterung stark ab. Eine regelmäßige Wartung trägt ebenfalls zu einer verlängerten Lebensdauer der Holzfenster bei.

Unser Tipp:

Bei nur leicht verzogenem Holz an einem älteren Fenster ohne Einstellmöglichkeit kann auch ein vorsichtiges Abhobeln des klemmenden Bereichs den Fehler beheben. Passen Sie aber auf, dass Sie nicht zu viel Material abtragen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.