Zugluft stoppen: Alte Holzfenster richtig abdichten
Alte Holzfenster können ein echter Augenschmaus sein, durch ihre angenehm natürliche Optik werten sie Wohnräume und Fassaden auf. Manches antike Fenster besitzt sogar einen richtig nostalgischen Touch – wer möchte ein solches Schmuckstück schon durch ein neues Fenster ersetzen? Leider halten alte Holzfenster nicht immer richtig dicht, dann zieht es bei windigem Wetter und im Winter kriecht die Kälte ins Haus. Um das zu verhindern, ist fachgerechtes Abdichten gefragt.
Wo liegt die undichte Stelle?
Gerade dann, wenn sich mehrere Fenster in einem Raum befinden, ist es oft nicht klar, woher «der Wind weht». Wer ganz dicht an die einzelnen Fenster herangeht, um den Luftzug auf der Haut zu spüren, hat vielleicht Glück und findet die undichte Stelle. Noch einfacher funktioniert dies mit Hilfe einer brennenden Kerze, denn die Zugluft bewegt sowohl die Flamme als auch den Rauch. Eventuell handelt es sich auch um mehrere Stellen, die nicht mehr ganz dicht sind, deshalb ist bei dieser Suchaktion einige Geduld gefragt.
Bewegt sich die Kerzenflamme, schauen Sie als Nächstes nach, welches Problem genau vorliegt:
– Schließt ein Fensterflügel nicht mehr richtig?
– Haben sich irgendwo Ritzen durch Holzschwund gebildet?
– Fehlen Dichtungen – oder sind sie beschädigt?
Bröckelnde, sich lösende Dichtungen sollten schnellstmöglich ausgetauscht werden, um wieder ein angenehmes Wohnraumklima zu schaffen. Dies kann jeder Laie kostengünstig selbst erledigen. Andere eventuell anfallende Arbeiten, wie das Nachjustieren verzogener Fensterflügel oder das Ersetzen verwitterter Leisten, gehören eher in die Hände eines Fachmanns – oder eines besonders erfahrenen Heimwerkers.
Welche Dichtungen eignen sich für Holzfenster?
Besonders kostengünstig sind selbstklebende Schaumstoffdichtungsbänder, doch ihre Haltbarkeit ist ziemlich begrenzt. Gummidichtungen hingegen besitzen einen höheren Preis, aber auch eine längere Lebensdauer. Verwenden Sie E-Profile an schmalen Bereichen (etwa 1 bis 3,5 mm) und gewölbte P-Profile dort, wo mehr Platz vorhanden ist (etwa 3 bis 5 mm).
Fenster abdichten – so funktioniert es!
- Schritt: Zuerst müssen die alten Dichtungsbänder herausgelöst werden, um Platz für neue zu schaffen. Ritzen Sie die jeweilige Dichtung mit dem Cuttermesser oder einer anderen scharfen Klinge ein, lösen Sie das Ende vom Untergrund und ziehen Sie das Band im Ganzen ab. Eventuelle Reste können Sie vorsichtig mit dem Messer abkratzen.
- Schritt: Reinigen Sie alle von alten Dichtungsbändern befreite Flächen gründlich mit Spiritus, um alle Fett und Klebereste zu entfernen. So stellen Sie einen tragfähigen Untergrund für die neuen Dichtungen her. Lassen Sie die Fensterpfalz anschließend gut trocknen.
- Schritt: Messen Sie die Breite der alten Dichtungen aus, um sie durch Bänder in der passenden Stärke zu ersetzen. Wo keine alte Dichtungen (mehr) vorhanden sind, legen Sie einfach etwas Knetmasse an die passende Stelle im Fenster, schließen den Flügel und öffnen ihn wieder: Nun können Sie die Breite der Knete messen.
- Schritt: Messen Sie die Fensterfalz genau aus und übertragen Sie das Maß auf Ihr neu gekauftes Dichtungsband. Geben Sie ein paar Zentimeter Toleranz hinzu und schneiden Sie die Dichtung mit dem Messer ab. Das Dichtungsband darf während des Abmessens nicht gespannt sein.
- Schritt: Entfernen Sie die Folie auf dem Dichtungsband und kleben Sie die neue Dichtung Stück für Stück auf. Drücken Sie sie gut fest. Die Dichtungen an der Seite, wo die Scharniere liegen, müssen mit der Hinterkante des Fensterflügels abschließen.
Unsere Empfehlung: Lebensdauer der Fenster entscheidend verlängern!
Eine regelmäßige fachgerechte Wartung verlängert die Lebensdauer Ihrer Holzfenster, dazu gehören auch das Ölen der Beschläge, das Einfetten der Dichtungen und das Streichen des Holzes. Ein Flügelup®-Profil auf dem Wetterschenkel eines Holzfensters schützt vor den Folgen ständiger Bewitterung und zögerte die nächste Renovierung hinaus. So werden Sie lange Freude an Ihren schönen, alten Holzfenstern haben.